Ein kleines Saunaparadies

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Als die junge Frau vor genau einem Jahr das Gelände betritt, denkt sie: »Wow! Das ist es!« Es gibt zwar eine Menge Betonwände ringsum, aber eben auch eine Vision. »Wir wollten etwas Selbstbestimmtes tun«, betont Marina Springer. Gemeinsam mit ihrem Mann Daniel eröffnet sie am 1. November den »Sauna-Hafen« Erfurt.

Am 1. November öffnen Marina und Daniel Springer ihr Wellness-Paradies. Hinter ihnen und dem Pool sieht man den Achtsamkeits-Tempel (re.). Daneben, vor der Baumgrenze und hinter dem kleinen Boot, reihen sich die Sauna-Container ringsum auf. (Foto: Sylvia Obst)

Doch der Anfang war hart: »Wir haben uns diese Brache angeschaut und gedacht: Das könnte was werden. Ich erinnere mich noch gut an die ersten Tage hier, als wir nur Unkraut zu beseitigen versuchten.« Jetzt stehen hier drei große Container, fünf kleinere und zwei Bungalows — alles für die Sauna-Fans, die man ab 1. November erwartet. Das Prinzip des Sauna-Hafens besteht darin, dass der Gast sich einen Container für zwei, vier oder auch sechs Personen mieten kann und dort dann saunieren und relaxen innerhalb von fünf Stunden. Geöffnet ist das Sauna-Erlebnis von 17 bis 22 Uhr, an Wochenenden zudem auch von 10 bis 15 Uhr. 

»Maximal finden hier 44 Personen gleichzeitig Platz zum Saunieren«, erzählt Marina. »Die großen Container sind für jeweils sechs Personen ausgelegt, die kleineren für maximal vier und die Bungalows, genannt Romantikerhütten, für jeweils zwei. Umgeben sind alle von viel Grün und Sichtschutzwänden, damit man sich ungestört fühlt. Wir beide, mein Mann und ich, sind auch leidenschaftliche Saunagänger und haben schon viele unterschiedliche Saunen und Wellnesstempel besucht — überall auf der Welt. So tragen nun auch die Container-Saunen im Areal Namen aus aller Welt. Da gibt es die Container-Saunen namens Warnemünde und Rostock neben Honolulu und Singapur. Es sind alles Orte, an denen wir auch selbst gewesen sind!«, erklärt die junge Chefin. Alle Container sind 2,20 m breit und die großen haben eine Länge von 12 Metern. Innen teilen sich die Container dann auf in jeweils eine Sauna und den dazugehörigen Entspannungsraum. Und der ist richtig schick ausgestattet: mit Minibar sowie Radio und CD-Player, natürlich Fußbodenheizung und Fernsehgeräten. »Vielleicht will ja mal eine Männertruppe hier Fußball gucken oder es wird ein Mädelsabend mit Filmen auf Netflix …«, lächelt die Betreiberin. Bei Hunger kann im Hafenbistro bestellt werden, es gibt Tagessnacks, Suppen und andere köstliche Kleinigkeiten. Übrigens alles — und auch darauf sind die beiden Inhaber stolz — von regionalen Lieferanten. So ist das neue Krämerbrücken-Bier hier zu Hause und auch bei den Appetit-Häppchen wird auf Saisonales und Regionales geachtet.

»Wir haben uns das alles selbst ausgedacht!«, erzählen Marina und Daniel. »Aber wir haben auch ein gutes Netzwerk. Viele Handwerker und kleinere Firmen aus Erfurt, Freunde und Freundinnen, die uns helfen und geholfen haben, aus der Betonlandschaft — denn wir befinden uns hier auf dem Gelände eines ehemaligen Betonwerkes — ein kleines Paradies zu zaubern.  

Wenn man in dieses neue Paradies eintauchen will, muss man aber erst einmal durchs Güterverkehrszentrum hindurch fahren, fast bis ans Ende. Hinter der großen Zalando-Behausung findet man dann den »Sauna-Hafen«. Marina und Daniel Springer haben hier etwas geschaffen, was bewundernswert ist und womit sie sich selbständig machen wollten und gemacht haben. Sie hatten beide gute Jobs, wie sie selbst sagen. Kennengelernt haben sich die beiden beim Studium der Diplomsportwissenschaften in Jena. Später hat Marina (40) bei der AOK gearbeitet, explizit für betriebliches Gesundheitsmanagement. Ihr Mann Daniel (44) war beim Vater in der Firma rund ums Fahrrad tätig. Als Motto haben sie für ihre Zukunft und den Wellness-Park das Thema »gemeinsam entspannen« gewählt. Auf dem etwa 5000 m2 großen Gelände ist es inzwischen umgesetzt. Gesundheit und Sport sind den beiden wichtig, auch das Thema Achtsamkeit spielt vor allem für Marina eine große Rolle. Deshalb gibt es in der Mitte des Geländes auch ein größeres Gebäude, welches keine Sauna ist, sondern genau für Marinas Lieblings-Thema genutzt werden soll: für Yoga oder Makramée, Kurse oder Workshops und ähnliches auf diesen Gebieten. Es ist der »Achtsamkeits-Tempel«. Er befindet sich in einem Bereich, in dem ein großer Pool den sichtbaren Mittelpunkt beim Eintritt in den »Sauna-Hafen« bildet und unweigerlich ein »Ach wie schön!« ausrufen lässt. Rings umgeben von Liegen und außerhalb flankiert von den unterschiedlichsten Sauna-Containern und -Bungalows. Hier soll der Mittelpunkt der Anlage sein und damit dann wieder ein Textil-Bereich. »Ich kenne ganz viele, vor allem junge Leute, die nicht gern in eine der üblichen Sauna-Angebote gehen, weil sie sich nicht nackt zeigen wollen. Bei uns sind sie innerhalb der Container und des diese umgebenden Mini-Wohlfühl-Gartens unter sich, können aber dann mit Bikini oder Badehose am Pool mit anderen plaudern und Freunde treffen«, erläutert Marina Springer ihr Konzept. 

Das oberste Ziel bei allem sei »die Kundenzufriedenheit ab dem ersten Tag«, betonen die beiden Enthusiasten, die zurzeit immer noch werkeln und organisieren, damit pünktlich am ersten Tag alles klappt. »Wir haben innerhalb eines Jahres unsere Visionen umgesetzt!«, freuen sich die Eheleute. »Wir danken den Thüringer Gründer-Unterstützern von ThEx Enterprise, die haben uns sehr geholfen. Dazu eine Bank, die allerdings ihren Sitz nicht in Erfurt und Thüringen hat«, lachen die beiden. Sie freuen sich sehr auf den Start und auch auf die Thüringer Bädernacht 2020 am 7. November — alles bereits ausgebucht im Saunahafen.

Also wünschen wir einen guten Start!

www.saunahafen.de