Japanische Träumereien

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Ichiko Aoba (Foto: Ichiko Aoba)

Die Multiinstrumentalistin Ichiko Aoba startet ihren musikalischen Weg mit 19 Jahren. Seither hat die Musikerin aus Japan sechs Alben veröffentlicht und Arrangements zur Neuauflage von Nintendos „The Legend of Zelda“ beigesteuert. Im Oktober führt sie ihr Unter-dem-Radar-Kurztrip auch in den Trafo nach Jena.

Jozef van Wissem (Foto: Swamp Booking)

Der Avantgardekomponist und Lautenvirtuose Jozef van Wissem zieht dem Spielmann gleich mit seiner schwarzen, handgefertigten, 16-saitigen Barocklaute durch die Welt und verzückt seine Zuhörer mit seinem ureigenen, mystischen, minimalistischen und zeitlosen Sound. 2013 gewann er beim Filmfestival von Cannes den Soundtrack Award für den mit der Goldenen Palme prämierten Film „Only Lovers Left Alive“ von Jim Jarmusch. In Kooperation mit National Gallery und Eremitage vertonte van Wissem Hans Holbeins Gemälde „Die Gesandten“ und Caravaggios „Der Lautenspieler“.

Michaela Meise (Foto: Roland Owsnitzki)

Michaela Meise spielt Lieder ihres hochgelobten Albums „Ich bin Griechin“, eine Sammlung von griechischen, französischen, rumänischen und deutschen Chansons der Nachkriegszeit. Der Titel ist ein Tribut an das Album „Je Suis Grecque“ von Melina Mercouri, der in den 1970ern die griechische Staatsbürgerschaft von der rechten Militärjunta entzogen wurde. Alle Lieder werden in deutscher Übersetzung gesungen und handeln von geliebten Menschen, Arbeitslosigkeit, Krieg und erwachenden Lebensgeistern.

Mabe Fratti (Foto: Mabe Fratti)

Die Cellistin Mabe Fratti beherrscht wie keine zweite ihr Instrument. Und scheut auch deshalb nicht das Experiment mit Klang, vielmehr noch lässt sie sich von ihren Gefühlen leiten. Dieser Drang hat Fratti inzwischen nach Mexiko-Stadt geführt, wo sie zwischen Popsongs und freier Improvisation, zwischen akademischer Ausbildung und Lärm, zwischen Solo und Ensemble changiert und dabei immer sie selbst bleibt.

Die Japanerin Ichiko Aoba spielt eine Art Fantasy Folk: sphärisch, spartanisch und intim. Inspiration zu ihren komplexen, bilddichten Lyrics findet sie nicht selten in ihren Träumen. Aoba beschränkt sich jedoch nicht aufs Songwriting – sie macht auch Installationskunst, arbeitet für die Werbung und produziert Theatermusik. Ihre neueste Platte „Windswept Adan“ ist „ein Soundtrack für einen fiktiven Film“, wie sie sagt, angesiedelt auf fiktiven Inseln in den entlegenen Weiten des Ozeans südlich von Japan.

Nadja (Foto: Ana Petrovic)

Kaum ein anderer Musiker hat sich um das Genre Gitarren-Drone derart produktiv wie kreativ verdient gemacht wie der in Berlin ansässige Kanadier Aidan Baker. Mit Nadja lotet er in Duobesetzung den Kern härterer Musik aus. Die Versenkung in Repetition und die Vertiefung von Soundscapes folgt einer inneren Logik, ein tiefer Fluss, der entweder ruhig dahin strömt oder eine brausende Gewalt entwickelt.

Trafo-Veranstaltungen im Oktober:

05.10.2021, 20 Uhr: Jozef van Wissem & Andy Aquarius
22.10.2021, 20 Uhr: Michaela Meise
24.10.2021, 17 Uhr: Mabe Fratti
28.10.2021, 20 Uhr: Ichiko Aoba
29.10.2021, 20 Uhr: Nadja

Vorverkauf via TixforGigs, in der Jenaer Bücherstube & im Radsport Ritzel