Am 24. Juni 2025 fiel im StadtLab Jena der Startschuss für den diesjährigen Ideenwettbewerb – mit einem inspirierenden Kick-Off rund um das diesjährige Thema „Ratszeise Jena“.
Rund 40 Teilnehmende waren vor Ort, um sich bei Grußworten, Erfahrungsberichten und einer Podiumsdiskussion auszutauschen und zu vernetzen. „Aber natürlich ist der Wettbewerb offen für alle Interessierte – auch die, die am Dienstabend nicht mit vor Ort dabei waren“, so StadtLab-Projektmanagerin Erza Plava.
Dr. Martin Gude, Abteilungsleiter „Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung“ des Thüringer Infrastrukturministeriums, erinnerte in seinem Grußwort daran, dass Innenstädte schon oft totgesagt wurden – doch das wird laut Gude auch in Zukunft nicht passieren. Vielmehr komme es in der Stadtentwicklung auf „professionelles Improvisieren“ an: kreative Zwischenlösungen statt Perfektionismus. Denn oft seien gerade provisorische Ideen genau das, was in einem bestimmten Moment gebraucht wird.
Dass dieser experimentelle Ansatz funktioniert, zeigte das Beispiel des „Pink Banana Supper Club“, der im letzten Jahr den Ideenwettbewerb gewonnen hat. Die Initiatoren Jessica Mulzac und Christian Guder berichteten von einem wertvollen Prozess, um die eigene Idee mit Hilfe von Expertinnen und Experten zu qualifizieren. „Wir haben wichtiges Feedback von Fachleuten für unser Konzept erhalten und wurden von Anfang an begleitet. Es geht beim Ideenwettbewerb nicht ums Gewinnen, sondern um den gemeinsamen Austausch. Wir haben so viel mitgenommen: vor allem neue Kontakte und ganz viel Wissen.“

Foto: JenaWirtschaft
Lars Liebe, Fachdienstleiter im Jenaer Dezernat für Stadtentwicklung, betonte beim Kick-Off, wie bedeutsam der Ort Ratszeise für Jena und seine Menschen ist: „Das ist das Herz der Stadt. Kein rein typischer Standort für Handel, sondern ein Ort mit Geschichte, der schon immer eng mit den Bürgerinnen und Bürgern verbunden war.“ Ziel sei es, diesen Ort als Raum für Austausch und Miteinander neu zu denken – Antworten und Fragen inklusive: „Wir kennen noch nicht alle Antworten. Wir kennen auch noch nicht alle Fragen.“ Im StadtLab am Markt können dabei neue Formate und Ideen erprobt werden: „Improvisieren ausprobieren“ – das könne auch auf andere städtische Immobilien übertragen werden.
StadtLab-Projektmanagerin Erza Plava freut sich auf die kreative Energie, die der Ideenwettbewerb hoffentlich auch in 2025 freisetzen wird. Der Grundsatz des StadtLab, Menschen mit ganz unterschiedlichen Perspektiven in Workshops zusammenzubringen, bleibt dabei bestehen, kann aber flexibel angepasst werden. Sollte es beispielsweise viele gastronomische Ideen geben, werde das Workshop-Angebot entsprechend adaptiert – getreu dem Motto: „Go with the Flow.“
Damit sich alle Interessenten und Interessentinnen ein Bild der Ratszeise vor Ort machen können, bietet das StadtLab Team am 22. Juli um 10 Uhr, am 29. Juli um 17 Uhr und 5. August um 10 Uhr Besichtigungstermine an. Dort können auch offene Fragen zum Wettbewerb geklärt werden. Bis zum 11. August 2025 können sich kreative Köpfe für den Ideenwettbewerb anmelden, egal ob alleine oder in einer Gruppe, als Verein oder etabliertes Unternehmen. Die Bewerbung ist bewusst niederschwellig – ein ausgefeilter Businessplan ist nicht nötig. Im September und Oktober folgen Workshops, um die eingereichten Ideen zu verfeinern und zu vertiefen. Im Anschluss präsentieren die Teams ihre Konzepte vor einer Jury. Die Prämierung ist für Ende November geplant.
Das StadtLab will dabei die Beziehung der Stadtgesellschaft zur Innenstadt stärken. Die Innenstadt soll ein Ort der Begegnung bleiben – gestaltet von den Menschen in Jena selbst.
Weitere Informationen sind zu finden unter www.stadtlab-jena.de!
Text: PM JenaWirtschaft