Viele wissen es, aber keine und keiner hat es gesehen: Die „Sammlung DDR“ in der Kunstsammlung Jena. Dabei macht sie mit rund dreißig Prozent einen wesentlichen Teil der Sammlung aus. Mehr als 300 Arbeiten von 134 Künstlerinnen und Künstlern werden nun erstmals präsentiert und zeugen von einem lebendigen Kunstraum, der neu entdeckt werden will.
Der Fokus des Sammelns lag auf der Region, den Kunstzentren im mitteldeutschen Raum – Dresden, Leipzig, Halle – und Berlin. Neben wichtigen Einzelwerken von Bernhard Heisig, Alexandra Müller-Jontschewa oder Horst Sakulowski sind die Bilder von Emma Hübner, Kurt Hanf oder Hans Lasko außerhalb Jenas weniger bekannt. Der ungekrönte Lokalmatador der Jenaer Maler war zweifellos Lothar Zitzmann, der an der Burg Giebichenstein Halle die Grundlagen der Malerei lehrte und mit seinen ausgewogenen Volumen einen eigenen Akzent in der Malerei setzen konnte.

(c) Kunstsammlung Jena
Die schroffen Umbrüche unter wechselnden Strategien und ohne eigene Schauräume prägten die Sammlung in den nachfolgenden Jahrzehnten ebenso nachteilig wie nachhaltig. Dennoch gab es immer wieder auch Perioden der Weiterentwicklung, zu denen – trotz aller Reglementierungen im Kulturbetrieb der DDR – die 1970er und 1980er Jahre zählen.

(c) Kunstsammlung Jena

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Zu Beginn dieses Jahres wurde die Kunstsammlung Jena mit einem Teil des Nachlasses von Christel und Hartwig Prange beschenkt. Die Sammlung Prange ergänzt vorhandene Positionen, erweitert den Horizont des eigenen Bestands und steht beispielhaft für jene Sammlungen, die in der DDR entstanden und zu Inseln der kulturellen Selbstbehauptung avancierten.
„So viel Silber im Grau“ – Kunst aus der DDR: Ausstellung vom 23. August 2025 – 16. November 2025 in der Kunstsammlung Jena, Markt 7. Die Vernissage fimdet am 22. August 2025 um 19 Uhr im Rathaus statt. Weitere Informationen sind zu finden unter www.kunstsammlung-jena.de!