Freitagskonzert № 4 – Ein Konzert im Zeichen der Zahl zwei

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Dem Saisonmotto „ZahlenSpiele“ folgend steht das Sinfoniekonzert der Jenaer Philharmonie unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Simon Gaudenz am Freitag, den 27. Januar um 20:00 Uhr im Volkshaus Jena ganz im Zeichen der Zahl zwei.

Zu Beginn des Konzerts lassen zunächst zwei Blechbläsergruppen wie einst von den Emporen des Markusdoms in Venedig zwei Instrumentalcanzonen des Komponisten Giovanni Gabrieli erschallen und demonstrieren damit anschaulich das Prinzip der venezianischen Mehrchörigkeit des ausgehenden 16. Jahrhunderts. Gabrielis Kompositionstechnik lockte die bedeutendsten Komponisten nach Venedig, darunter auch Heinrich Schütz, der Gabrielis berühmtester deutscher Schüler wurde. Mit seiner ebenfalls doppelchörigen Psalmvertonung „Jauchzet dem Herren, alle Welt“ eröffnet der Knabenchor der Jenaer Philharmonie den zweiten Konzertteil.

Cellist Julian Steckel
Foto: Marco Borggreve
Violinistin Lena Neudauer
Foto: Denise Krentz

Als Hauptwerke des Abends erlebt das Publikum Johannes Brahms‘ Doppelkonzert a-Moll für Violine, Violoncello und Orchester mit der Violinistin Lena Neudauer und dem Cellisten Julian Steckel als Solisten – hier stehen nun nicht wie gewöhnlich ein, sondern zwei Soloinstrumente im Mittelpunkt, begleitet vom Orchester – sowie Henri Dutilleux‘ Sinfonie „Le Double“.

Mit diesem Werk wagte Dutilleux ein ungewöhnliches Experiment: Wie Solist und Tutti agieren ein großer und ein kleiner Orchesterapparat voneinander getrennt. Zum einen also ein Orchester in gewohnter Größe, zum anderen ein Ensemble aus zwölf verschiedenen Instrumenten. Zwischen den zwei protagonistischen Formationen gibt es mal einen subtilen Austausch, mal agiert die kleinere Gruppe wie ein Spiegel der größeren, und mal stehen beide in deutlichem Kontrast zueinander. Der Komponist selbst sagte, dass es sich bei seiner Sinfonie um „ein musikalisches Spiel mit Spiegelungen und kontrastierenden Farben“ handelt.

Das Programm zum Freitagskonzert № 4

  • Giovanni Gabrieli: „Sacrae symphoniae“ I, daraus: Canzon per sonar primi toni à 8 CH 170 und Canzon in echo duodecimi toni à 10 CH 180 für Blechbläserensemble
  • Johannes Brahms: Doppelkonzert a-Moll für Violine, Violoncello und Orchester op. 102
  • Heinrich Schütz: „Psalmen Davids“ op. 2, daraus: „Jauchzet dem Herren, alle Welt“ (Psalm 100) für gemischten Chor a cappella SWV 36
  • Henri Dutilleux: Sinfonie Nr. 2 „Le Double“

Freitagskonzert № 4: am Freitag, den 27.01.2023 um 20 Uhr im Volkshaus Jena, Carl-Zeiss-Platz 15. Tickets sind in der Jena Tourist-Information, online unter www.jenaer-philharmonie.de sowie ab eine Stunde vor Konzertbeginn an der Abendkasse vor Ort erhältlich.