Jenaer Abendvorlesung am 24. September: ADHS im Fokus

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UKJ-Psychologin PD Dr. Carolin Ligges spricht über Symptome, Diagnose und Behandlungskonzepte der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS).

Sie sind unkonzentriert, lebhaft und laut: Kinder mit ADHS. Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung gilt inzwischen als häufigste psychiatrische Erkrankung des Kindes- und Jugendalters und rückt daher bei Eltern, Erziehern und Lehrern immer mehr in den Fokus. „Die Abgrenzung, wann ein Verhalten noch als altersentsprechend gilt und wann dieses Verhalten in Richtung einer klinisch bedeutsamen ADHS-Symptomatik geht, ist für medizinische Laien kaum zuverlässig möglich. Sie erfordert die Expertise einer Fachperson“, weiß PD Dr. Carolin Ligges, Diplom-Psychologin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Jena (UKJ).

Deshalb informiert sie in der Abendvorlesung am 24. September 2025 darüber, wie ADHS diagnostisch erkannt werden kann, welche spezifischen Symptome dabei im Fokus stehen und welche Behandlungskonzepte es gibt. Die kostenfreie Hybrid-Veranstaltung für Betroffene, Angehörige und Medizininteressierte beginnt um 19 Uhr im Hörsaal 3 des UKJ in Lobeda und kann auch online verfolgt werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

PD Dr. Carolin Ligges, Diplom-Psychologin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am UKJ, informiert in der Abendvorlesung am 24. September 2025 über ADHS.
Foto: UKJ

Kinder mit ADHS haben Schwierigkeiten, sich über längere Zeit zu konzentrieren, reagieren ungeduldig oder handeln ohne nachzudenken. Das führt nicht nur in der Schule zu Problemen, sondern belastet oft auch Freundschaften und das Familienleben. „Viele Eltern wissen nicht, wie sie ihre Kinder im Alltag am besten unterstützen können. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig die richtige Unterstützung zu finden“, sagt Carolin Ligges. Für die Diagnose ADHS sind viele Informationen notwendig, die durch Gespräche mit Eltern, dem Kind selbst und auch mit Personen wie Lehrern oder Erziehern sowie mit verschiedenen Fragebögen und Tests gesammelt werden: Wie hat sich das Kind bisher entwickelt? In welchen Situationen zeigt es Auffälligkeiten und wie stark sind diese ausgeprägt? Können diese Auffälligkeiten besser durch eine andere psychische Krankheit erklärt werden?

Zudem wird in einer ärztlichen Untersuchung abgeklärt, ob die Auffälligkeiten durch eine körperliche Ursache erklärt werden können. „Ausgangspunkt der Behandlung ist, dass Kinder und ihrer Eltern verständliche Informationen über ADHS bekommen – was es ist, wie es sich zeigt, und welche Möglichkeiten es gibt, damit umzugehen“, so die Psychologin. Die Behandlung erfolgt multimodal mithilfe von psychotherapeutischen und psychosozialen, aber oft auch medikamentösen Behandlungsmaßnahmen – je nach Alter des Kindes und Schweregrad der Auffälligkeiten. „Gemeinsam entwickeln wir mit all diesen Maßnahmen Strategien, mit denen die betroffenen Kinder mit ihrer ADHS im Alltag gut zurechtkommen können“, sagt Carolin Ligges.

ADHSAufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung: Jenaer Abendvorlesung am 24. September 2025 um 19 Uhr im Hörsaal 3 des Universitätsklinikums Jena. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wer diese online verfolgen möchte, findet den Einwahllink samt Kenncode unter www.uniklinikum-jena.de/Abendvorlesung!

Text: PM UKJ