Der Kunstverein Jena im Dezember: Offenes Gespräch und ein Come Together

14

Ein offenes Gespräch über künstlerische Lebens- und Arbeitsbedingungen und ein ganz besonderes Happening lassen das Jahr 2025 im Jenaer Kunstverein ausklingen.

Noch bis zum 06. Dezember 2025 ist die Ausstellung „Man müsste aufschreiben, was man nicht sagen muss, weil man malt“ von Daniel Homann zu sehen. Der Künstler setzt sich in seinen Werken kritisch mit (künstlerischen) Lebenswelten auseinander: Malerische Selbstreflexionen und Statements zeichnen ein vielschichtiges Bild von Realitäten zwischen Prekariat und wirtschaftlichem Erfolg, Schaffensprozess und -krise. Dabei lotet er die Möglichkeiten der Malerei als auch der Sprache aus, nutzt ihre Freiheiten und stößt an ihre Grenzen. Neben der Ausstellung wartet der Jenaer Kunstverein im November mit vielen Veranstalungen auf interessierte Besucher und Besucherinnen.

Daniel Homann, Ausstellungsansicht Kunsthaus Bethanien
Foto: Philipp Valenta / Collage: Kunstverein Jena e.V.

Im Oktober 2025 erschien die Studie “Von der Kunst zu leben. Die wirtschaftliche und soziale Situation Bildender Künstler:innen” des Bundes Bildender Künstlerinnen Berlin, die wirtschaftliche Herausforderungen und reale Arbeitsbedingungen künstlerischer Tätigkeiten aufzeigt. 

Anlässlich des Themenjahres “Habitate & Reservate” und zum Ende der letzten Ausstellung des Jahres widmet sich der Kunstverein den Lebens- und Arbeitsbedingungen in einem ersten Gespräch, weitere sollen folgen, in Zusammenarbeit mit der künstlerischen Abendschule Jena. 

Ein Blick in die Ausstellung „Daniel Homann – Man müsste aufschreiben, was man nicht sagen muss, weil man malt“, welche noch bis 06. Dezember 2025 in der Galerie des Jenaer Kunstvereins zu sehen ist.
Foto: Wolfgang Grau

Am Nachmittag des 6. Dezember wird der aktuell im Jenaer Kunstverein ausstellende Künstler Daniel Homann mit Michaela Hirche vom Verband bildender Künstler Thüringen, der Interessenvertretung der Künstler*innen Thüringens, ins Gespräch treten. Zudem wird Andrea Karle, stellvertretende Vorständin der Kulturstiftung des Freistaates Thüringen, Einblick geben in die Möglichkeiten und Bedingungen der Kulturförderung der Stiftung. Robert Sorg wird über Strukturen der hiesigen Kunstvereinslandschaft offenlegen und das Gespräch moderieren. Auch das Publikum ist eingeladen, sich zu beteiligen. Der Eintritt ist frei!

Die Galerie des Kunsthof Jena existierte von 2009 bis 2015 in einer ehemaligen Karosseriebau-Werkstatt in einem Hinterhof der Ballhausgasse. Der Ort, getragen vom gleichnamigen Verein, wurde in liebevoller und leidenschaftlicher ehrenamtlicher Tätigkeit zu einem Raum, in dem sich nicht nur die Künste, sondern auch Menschen begegneten, Beziehungen entstanden und zerbrachen, wo sich junge Kreative austesten konnten, auf künstlerische Erfahrene trafen und Interessierte leicht Zugang zu bildender Kunst, Literatur und Musik fanden.

Der Kunsthof Jena in einem Hinterhof der Ballhausgasse.
Foto: André Helbig

Das Zusammenspiel zwischen der Kunst-Galerie und der benachbarten Gewerke schuf ein einmalige offene Atmosphäre des Austausches verschiedenster gesellschaftlicher Bereiche. 10 Jahre nach dem Verschwinden der kleinen Hinterhof-Galerie im Herzen Jenas werden Protagonist*innen und Akteur*innen dieses einstigen soziokulturellen Habitats und Reservats in den Räumen der Galerie des Jenaer Kunstvereins zusammenkommen.

Beim Come Together werden Literatur, Musik und Kunst präsentiert, zudem Plakate und Artefakte der Galerie. Mit dabei sind: The Dandy Desmond Doping Tour (Musik), Klinke auf Cinch (Musik) Romina Nikolic (Literatur), Moritz Gause (Literatur), Sara Sorg (Malerei), Maria Grafft (Kunst), Kl. Langmann (Malerei), André Helbig (Fotografie & Dokumentation). Der Eintritt ist frei!

Weitere Informationen sind zu finden unter www.jenaer-kunstverein.de!