Forsche Schüler Tag am Beutenberg Campus in Jena

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Am Donnerstag, den 03. April 2025 lädt der Beutenberg Campus in Jena wieder parallel zum Girls‘ Day Schülerinnen und Schüler ein, Wissenschaft zu erleben.

Beim „Forsche Schüler Tag“ haben Interessierte ab der 8. Klasse die Möglichkeit, einen Tag lang Wissenschaft „auszuprobieren“. Dabei können sie aus einem vielfältigen physikalisch und lebenswissenschaftlich ausgerichteten Angebot der teilnehmenden Institute wählen. Sechs Institute und erstmalig auch die Lichtwerkstatt am Beutenberg bieten u. a. Schnupperworkshops an, bei denen die Schülerinnen und Schüler selbst experimentieren können. Die Veranstaltung endet mit einem Abschlussvortrag zum Thema: „Schulzeit vorbei – jetzt geht das Leben los! – Tipps und Ideen, wie es weitergehen kann“.

Der Forsche Schüler Tag findet in diesem Jahr bereits zum 14. Mal statt. Insgesamt ließen sich hier schon mehr als 1.500 interessierte Schülerinnen und Schüler aus ganz Thüringen von Forschung und Wissenschaft unter dem Leitgedanken „Lebenswissen­schaften und Physik“ begeistern. In diesem Jahr werden wieder knapp 150 Plätze zum Schnuppern zur Verfügung stehen.

Im Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT) können die jungen Gäste mit eigenen Augen sehen, wie die Grundlage für schnelles Internet entsteht. Es wird gezeigt, wie optische Vorformen hergestellt werden, aus denen später Glasfasern gefertigt werden und man erfährt von den Expertinnen und Experten, wie man Hightech Gläsern spezielle chemische Elemente, wie z.B. Aluminium und Seltene Erden beimengt, um sie für besondere Aufgaben fit zu machen. Ein weiterer Höhepunkt ist die Besichtigung des Forschungs-Faserziehturms, der sich über 4 Stockwerke und voller interessanter und tonnenschwerer Technik steckt. Darüber hinaus besteht die Chance zu erleben, wie man mit einem Elektronenmikroskop extrem kleine Details sehen kann, die mit einem normalen Mikroskop nicht sichtbar sind. Außerdem können Gegenstände auf ihre Beschaffenheit hin untersucht werden – eine tolle Gelegenheit selbst mitgebrachte Schmuckstücke auf ihre Materialzusammensetzung zu testen.

Weit über unseren Köpfen in den Tiefen des Weltalls fliegen sie: Teleskope und Hochleistungsoptiken, die von Forschenden aus dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF mitentwickelt worden sind. Wie diese Nanooptik helfen kann, unser Klima besser zu verstehen, das stellt Dr. Falk Eilenberger eindrucksvoll in seinem Vortrag dar. Ein weiterer Vortrag von Johanna Conrad beschäftigt sich mit dem Thema: „Geheime Nachrichten – wirklich sicher?“ Sie stellt darin die faszinierende Welt der Quantenkommunikation vor, die all unsere Daten in Zukunft unknackbar machen könnte. Bei den sich anschließenden Labortouren können die Teilnehmenden weiter in die Welt der Optik und Photonik in die Bereiche Optiken zur Erkundung des Weltraums, Laser- und Fasertechnologie sowie Optikdesign eintauchen. Darüber hinaus wird spielerisch gezeigt, wie sich mit Hilfe von Polarisationsspiegeln Licht steuern lässt. Die Jugendlichen können außerdem im Rahmen einer Werkstatttour hinter die Kulissen des Fraunhofer IOF schauen und im Austausch mit den Mitarbeitenden des Instituts ihre Möglichkeiten für Praktika, Ausbildungen oder ein Studium in der Optik und Photonik ausloten.

Fasertechnologiezentrum im Fraunhofer IOF
Foto: Fraunhofer IOF]

In diesem Jahr beteiligt sich die Lichtwerkstatt zum ersten Mal mit dem Thema „Quantentechnologie und Biosensorik: Schrödingers Muskelzucken – Quantenphysik trifft Biosensorik!“ am Forsche Schüler Tag. Die Schülerinnen und Schüler gewinnen einen Einblick darüber, wie man physikalische Effekte aus der Quantenmechanik in der Medizin einsetzen kann und messen Magnetfelder mit der optischen Detektion von Magnetresonanz (ODMR-Methode) und kleinen Nano-Diamanten sowie die eigenen Hirnströme mit einem Brain-Computer-Interface (BCI). Zusätzlich werden auch andere Sensoren, wie z. B. zur Bestimmung der Muskelaktivität oder des Herzschlags ausprobiert.

Lebenswissenschaftlich interessierte Schülerinnen und Schüler sind im Max-Planck-Institut für Geoanthropologie, im Zentrum für Molekulare Biomedizin (CMB), im Leibniz-Instituts für Alterns­forschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) sowie Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (Leibniz-HKI) und bei dem Exzellenzcluster „Balance of the Microverse“ richtig:

Das Decision Theater am Max-Planck-Institut für Geoanthro­pologie MPI-GEA) bietet eine interaktive Plattform, um mit unterschiedlichen Akteur:innen über die Zukunft des individuellen Verkehrs zu diskutieren. Unterstützt durch Bildschirme, auf denen Simulations­ergebnisse verschiedener Szenarien visuell dargestellt werden, können die Teilnehmenden in Gruppenarbeit verschiedene Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger Mobilität, wie etwa CO2-Steuern, Fahrverbote oder den Ausbau von Fahrradinfrastrukturen, experimentell untersuchen, um so Lösungen für eine nachhaltige Mobilitätswende zu entwickeln.

Das Programm des Zentrums für Molekulare Biomedizin (CMB) der Friedrich-Schiller-Universität Jena steht unter dem Motto „Geniale Zellen“:  Zellen sind Leben, Zellen wandern, essen und vermehren sich und Zellen können sogar lernen. Hier werden unterschiedliche Zellen sichtbar gemacht und Proteine aus verschiedenen Geweben, wie z. B. Haut, Niere oder Blut genauer unter die Lupe genommen.

Die Projekte des Leibniz-Instituts für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) stehen ganz im Zeichen des gesunden Alterns. Es werden Vorträge, Videos und Mitmachaktionen angeboten, bei denen man lernt, dass ein einziges Gen über das Geschlecht eines Fisches bestimmen kann. Es wird gezeigt, wie neue Therapieansätze mit Legosteinen zur Heilung von Nervenerkrankungen beitragen können. Durch das Ausprobieren von Alternssimulationen erahnen die Jugendlichen, wie es sich anfühlen kann, wenn man alt wird oder ist. Darüber hinaus können die Schülerinnen und Schüler den Kontakt zu den Biologielaborant:innen, Tierpfleger:innen, Fachinformatiker:innen, die zurzeit im Institut eine Ausbildung absolvieren, sowie deren Ausbilder:innen suchen und so Informationen zu den Berufsbildern aus erster Hand erhalten.

Der LEGO-Ziehturm, ein neuer Therapieansätze mit Legosteinen zur Heilung von Nervenerkrankungen.
Foto: Leibniz-IPHT

Das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektions­biologie – Hans-Knöll-Institut (Leibniz-HKI) bietet in Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Balance of the Microverse“ der Friedrich-Schiller-Universität Jena eine aufregende „Entdeckungs­reise in die Welt der Mikroorganismen und Naturstoffe“ an. Die Teilnehmenden erleben, wie man Wirkstoffe aus Mikroben gewinnt und wie kleine Strukturen mit Fluoreszenzfarbstoffen sichtbar gemacht werden können. Die Projekte befassen sich auch damit, was Hefe alles kann und wie Mikroskopie und künstliche Intelligenz (KI) helfen können, Pilzinfektionen zu bekämpfen und wann Pilze in unserem Körper vom Freund zum Feind werden können.

Einmal jährlich lädt der Beutenberg Campus immer parallel zum Girls‘ Day interessierte Schülerinnen und Schüler zu einem Forschungstag ein, damit sie die Berufswelt der Wissenschaft besser kennen lernen können. „Forsche Schüler“ ab der 8. Klasse werden eingeladen, einen Blick hinter die Kulissen von Forschung und Entwicklung zu werfen und Wissenschaft „auszuprobieren“. Ganz nach dem Campus-Motto „Life Science meets Physics“ können die Teilnehmenden aus einem vielseitigen ausgerichteten Angebot auswählen. Die Institutionen bieten Schnupperworkshops an, bei denen sie auch selbst im Labor experimentieren dürfen und so die Wissenschaft für sich entdecken können

Alle interessierten Mädchen und Jungen ab der 8. Klasse können sich im Internet über das lokale Angebot am Beutenberg unter www.beutenberg.de/veranstaltungen/forsche-schueler-tag informieren und sich dort auch direkt bis Dienstag, den 01. April 2025 anmelden bzw. sich durch ihre Erziehungsberechtigten anmelden lassen, sofern sie noch keine 16 Jahre alt sind.

Text: PM Beutenberg-Campus Jena