Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers

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Ein Gespräch mit Schauspielerin Daisy Ridley (DVD-Start: 30.04.)

Die britische Schauspielerin Daisy Jazz Isobel Ridley (28) konnte nur Erfahrungen aus TV- und Kurzfilmen sowie einem Independent-Horrorstreifen vorweisen, als sie 2014 die Hauptrolle der Rey in der neuen „Star Wars“-Trilogie ergatterte. Wenn diese nun mit Der Aufstieg Skywalkers“ (dt. DVD-Start: 30. April 2020) ihr Ende findet, heißt es von einer Figur Abschied nehmen, die die Herzen der anspruchsvollen Fans erobern konnte. Wir trafen Daisy Ridley in Berlin…

STAR WARS: DER AUFSTIEG SKYWALKERS —
DVD-Start: 30.04.2020

Ms. Ridley, wie hat sich Ihr Leben verändert, seit Sie Teil des „Star Wars“-Universums geworden sind?

Daisy Ridley: Ich weiß nun, was es bedeutet, in einem Film zu sein und diesen dann zu verkaufen, Interviews zu geben. Ich bin heute mehr bei mir selbst, in meiner Komfortzone. Es gibt also keinen Grund, vor dieser wunderbaren Wendung zurückzuschrecken, die mein Leben mit der Übernahme dieser Rolle genommen hat.

Gefällt es Ihnen, dass Sie keine Prinzessin wie Leia, sondern eine Actionheldin sind?

Ridley: Es hat großen Spaß gemacht, all die Actionszenen zu drehen. Aber der Film beinhaltet auch eine gewaltige, emotionale Geschichte. Ich habe mich nie wie eine Actionheldin in einem Genrefilm gefühlt. Außerdem haben wir im Laufe der Geschichte schon eine Prinzessin gehabt, da liegt es doch nahe, auch eine Frauenfigur mit einem völlig anderen Hintergrund zu etablieren. Rey kommt von irgendwoher und versucht, ihre Herkunft zu entschlüsseln. Finn hat sich von seiner Vergangenheit losgelöst. Ihre Story weiterzuverfolgen, wird für die Zuschauer sehr aufregend sein.

Wie war die Arbeit am dritten Film?

Ridley: Ich hatte viel Freude daran, die ersten beiden Filme zu drehen. Beim ersten war ich von allem noch so überwältigt, dass ich mich kaum erinnern kann, ihn gemacht zu haben. Eigentlich hat sich dieses überwältigende Gefühl auch beim zweiten Teil fortgesetzt. Zwischen dem zweiten und dem dritten Film habe ich sechs Monate Pause eingelegt. Ich habe viel geschlafen und Zeit mit meinen Freunden und meiner Familie verbracht. Aus dieser Phase des Ausruhens heraus mit den neuen Dreharbeiten zu beginnen, war einfach optimal. Ich fühlte mich rundum gut, zumal ich mit derselben Crew und denselben Kollegen zusammengearbeitet habe. Menschen erbringen ihre beste Leitung, wenn sie sich wohlfühlen. Ich habe es geliebt, einmal mehr mit J.J. Abrams zu arbeiten. Natürlich waren es lange und schwierige Dreharbeiten. Aber man hat gemerkt, dass wir alle an einem Projekt arbeiteten, das für uns von persönlicher Bedeutung ist.

Haben Sie anfangs darüber nachgedacht, ob Sie und Rey zu einem bleibenden Bestandteil der Popkultur avancieren werden?

Ridley: Nein! Ich war eher so: „Yeah, ich bin in einem Film! Die Menschen mögen ihn, das ist cool.“. Und dann habe ich den Dingen einfach ihren Lauf gelassen. Die Filme bleiben nun in dieser Welt und Menschen werden sie sich anschauen. Es ist aufregend, Teil des Ganzen zu sein. Aber jenseits dessen? Nun, jeden Tag passieren verrückte Dinge.

Haben Sie Souvenirs von den Dreharbeiten?

Ridley: Ich habe den Ring, den ich als Dark Rey trage. Natürlich hat ihn niemand wahrgenommen, wenn ich nicht dazu gesagt habe: „Das ist der Ring!“. Und man hat mir ein Lichtschwert geschenkt, was ich sehr cool finde. Außerdem durfte ich noch ein Kostüm behalten. Ich wollte nicht zu oft fragen, aber eigentlich hätte ich am liebsten alles mitgenommen.

„Star Wars“ wurde zur offiziellen Religion. Was halten Sie davon?

Ridley: Es gibt Menschen, die glauben an weitaus verrücktere Dinge. Ich nenne sie nicht beim Namen, weil ich niemanden verletzen möchte, aber es gibt Religionen, die sich auf wesentlich abwegigere Dinge berufen. Die „Star Wars“-Anhänger glauben an die Macht und an Energie. Ich glaube selbst an die Energie des Universums und an Spiritualität. Das ist nicht Millionen Meilen davon entfernt. Wissen Sie, was ich denke? Wenn Deine Welt gerade hart ist und es Dir hilft, an etwas zu glauben, dann mache es. Für mich geht das in Ordnung.

Wenn man Sie irgendwann in der Zukunft bitten würde, noch einmal in die ikonische Rolle der Rey zu schlüpfen – würden Sie zustimmen?

Ridley: Im Moment halte ich diese Geschichte, an der ich mitarbeiten durfte, für so fantastisch für mich als Schauspielerin und für Rey als Figur, dass ich mir nicht vorstellen kann, das noch toppen zu können. Ich habe mit John darüber gesprochen, ob ihm noch irgendetwas einfällt, was ich noch nicht gemacht habe. Man müsste schon etwas völlig Außergewöhnliches anbieten, damit ich noch einmal zusage. Für mich schließt sich das Buch nun.

Die Fragen stellte André Wesche.