Gold für die „Werkschau Thüringen“, Silber für „VIVANTIA“ und Bronze für „Spielend begegnen“ – diese Ideen wurden Dienstagabend beim diesjährigen StadtLab Ideenwettbewerb ausgezeichnet.
Aus insgesamt mehr als 20 kreativen Konzepten und schlussendlich zwölf Finalisten hatte eine Jury mit Fachleuten aus Stadt, Unternehmen und Gründungsszene die drei gelungensten Ideen ausgewählt. Den Publikumspreis, über den die Jenaer Öffentlichkeit im Vorfeld online und offline abstimmen konnte, erhielt das Projekt „Sports Tech Factory“.
Der Wettbewerb drehte sich in diesem Jahr um die Jenaer Ratszeise. Das StadtLab Jena hatte aufgerufen, zukunftsorientierte Visionen für eine mögliche Nutzung zu entwickeln. Diese Projektideen waren in den letzten Monaten in verschiedenen Workshops weiterentwickelt und schließlich vor einer Fachjury präsentiert worden. Die Konzepte waren vielfältig: Vom Spiele-Treff über einen Galerieraum für lokale Kunst, von der außergewöhnlichen Ferienwohnung bis zur Gaming-Ecke, von der Architektur-Ausstellung bis zum neuen Ort für Sport in der Innenstadt.
„Wir haben uns riesig über diese bunte Breite an Ideen gefreut“, resümierte StadtLab-Projektmanagerin Grit Sachse. „Vor allem das Herzblut und das bemerkenswerte Engagement der Teilnehmenden hat uns beeindruckt – schließlich haben alle Ideengebenden viel freie Zeit investiert, um an den Workshops teilzunehmen und ihre Konzepte im gegenseitigen Austausch zu schärfen.“ Sie freue sich mit den Siegerinnen und Siegern, aber auch über den Mut aller, die beim Wettbewerb mitgemacht haben. „Wir haben gesehen, wie sehr dieser Ort den Menschen in Jena am Herzen liegt und wie groß der Wunsch ist, die Ratszeise mitzugestalten.“

Foto: JenaWirtschaft / Karoline Krampitz
Nicht nur die Stadt Jena, sondern gleich das ganze Bundesland in den Mittelpunkt zu stellen, hat sich der erstplatzierte Teilnehmer Adrian Seeber vorgenommen. Mit seinem Konzept „Werkschau Thüringen“ will er die handwerkliche und gestalterische Vielfalt des Landes erlebbar machen. In der Ratszeise will er Projekte „made in Thüringen“ präsentieren – von Möbeln und Porzellan über Textilien bis hin zu modernen Designobjekten. „Meine ‚Werkschau‘ versteht sich als Schaufenster für Qualität, Haltung und Herkunft“, so der Erfurter Unternehmer. „In wechselnden Ausstellungen und gemeinsam mit der Thüringer Kreativwirtschaft wollen wir einen lebendigen Ort schaffen, der Begegnung und Inspiration ermöglicht.“ So wolle man das regionale Handwerk sichtbar machen und gleichzeitig zeigen, wie authentisch und innovativ Thüringen ist.
Authentisch und entschleunigend soll das Konzept wirken, das mit dem zweiten Platz des Ideenwettbewerbs ausgezeichnet wurde: Die Idee „VIVANTIA“ der Jenaer Künstlerin Elena Efa. Sie will in der Ratszeise einen hybriden Kulturraum schaffen – eine Mischung aus Café, Werkstatt, Bühne, Atelier und Concept Store. „Menschen können hier Kaffee trinken, gestalten, restaurieren, malen oder tauschen sich aus“, beschreibt Efa den Ansatz von „VIVANTIA“. Es gehe ihr darum, den Mittelpunkt der Stadt wieder mit Gemeinschaft, Handwerk und Wärme zu füllen – im gemeinsamen Miteinander.

Obere Reihe: Anne Andrees (3. Platz für „Spielend begegnen“) und Adrian Seeber (1. Platz für „Werkschau Thüringen“) (v.l.n.r)
Untere Reihe: Riccardo Efa (2. Platz für „VIVANTIA“ – der Ehemann der Jenaer Künstlerin nahm den Preis stellvertretend für seine Frau entgegen) sowie Philipp Zacher und Partner Robert Karnbach (Publikumspreis für „Sports Tech Factory“) (v.l.n.r)
Foto: JenaWirtschaft / René Buschner
Um das Miteinander geht es auch bei Anne Andrees und ihrer Idee „Spielend begegnen“, die mit der „Bronze-Medaille“ des Ideenwettbewerbs 2025 ausgezeichnet wurde. Sie stellt sich die Ratszeise als „Wohnzimmer für alle“ vor, in dem Menschen spielerisch miteinander in Kontakt treten können. Dieses Konzept funktioniere bereits sehr gut im Jenaer Spielecafé „Tillis“, wo Andrees bereits als Geschäftsführerin arbeitet. „Gesellschaftsspiele bringen Menschen zusammen – unabhängig von Alter, Herkunft oder Vorerfahrungen – und fördern Dialog und Perspektivwechsel. „Unser Konzept soll Begegnungen ermöglichen“, so Andrees. „Neben klassischen Spielen wollen wir auch Workshops und Stadtralleys anbieten sowie Turniere und saisonale Märkte.“ Darüber hinaus soll es ein leichtes gastronomisches Angebot geben und ganz viel Wohlfühlatmosphäre. Denn so wird für Anne Andrees die Ratszeise zu einem inklusiven Ort für Kultur, Spaß und Begegnung.
Um Begegnung soll es auch beim Publikumspreis gehen. Beeindruckende 3.800 Stimmen konnte am Ende das Gewinner-Projekt hinter sich versammeln: die „Sports Tech Factory“ von Philipp Zacher. Die „Sportfabrik“ soll die Ratszeise zu einem offenen Ort für Bewegung, Bildung und Gemeinschaft machen. „Wir haben hier Angebote von Yoga und Pilates über Cycling und Breathwork bis hin zu Dart, Billiard oder Tischtennis konzipiert“, so Zacher, der bereits das Unternehmen „Coachwhisperer“ gegründet hat und als Landessprecher im Start-Up-Verband Thüringen aktiv ist. Auch Lernformate wie Workshops und einen Café- und Barbereich vor Ort könnte sich der Ideengeber vorstellen.
Für die Gewinnenden gab es am Abend auch ein Preisgeld, das nun mit in die Umsetzung der Ideen fließen kann. Platz Eins bis Drei erhielten 1.000, 750 bzw. 500 Euro; der Publikumspreis konnte sich über 250 Euro als Anerkennung freuen. Alle Preisträgerinnen und Preisträger erhalten außerdem die Möglichkeit, ihre Projekte im StadtLab am Markt im nächsten Jahr auszuprobieren. Grit Sachse und das gesamte StadtLab Team wünschen sich, dass möglichst viele Teilnehmende ganz unabhängig von ihrer Platzierung mit ihren eingereichten Ideen zukünftig die Jenaer Innenstadt bereichern.
Text: PM StadtLab / JenWirtschaft
Teaserfoto: Karoline Krampitz







































































































































































































