1990 wurde das Kassablanca als ein Ort für Konzerte von jungen Aktivisten der Oppositionsbewegung der DDR in Jena eröffnet. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich das „Kassa“ zu einem der schönsten Clubs Deutschlands und einem Schmelztiegel der Musikkulturen. Seine Geschichte handelt aber auch vom Bruch der Geschichte, den der Fall der Mauer bedeutete, vom Bodenlosen und Haltverlieren.
Als in den rechtsfreien Räumen der Nachwendezeit Rechtsradikale ihre Desillusion gewaltsam austobten, bot der Club Andersdenkenden ein Asyl. Das Kassablanca wurde zum Arbeitgeber, Ausbildungsbetrieb, Träger der Jugendsozialarbeit und gab so hunderten Jugendlichen Halt – und tut es bis heute.
Das Kassablanca ist eine besondere ostdeutsche Geschichte. Nicht nur, weil es den Club immer noch gibt. Oder wegen der Sounds und Karrieren, die es prägte. Die Geschichte des Kassa ist auch eine Blaupause dafür, wie sehr eine Stadt von einem unabhängigen soziokulturellen Zentrum profitieren, wie gute Sozialarbeit aussehen und finanziert werden kann.
Das Buch „…man war ja auch noch jung.“ ist voluminös illustriert und basiert auf ausführlichen Interviews, die der Journalist Christian Gesellmann zwischen April 2020 und Oktober 2022 geführt hat. Mit dabei sind unter anderem Gabor Schablitzki (Wighnomy Brothers, Robag Wruhme), Clueso, Rainald Grebe und René Marik, Thomas Sperling (Freude Am Tanzen/ Musik Krause), Ingrid „Mutti“ Sebastian (ex-Sozialarbeiterin), Carsten „Eisen-“ Müller (ex-Türsteher), Oliver Jahn (Airtramp/Los Banditos, Sozialarbeiter), Alf-K. Heinicke (Mitgründer) und Stephan Dorschner (1990-95 Jugenddezernent von Jena).
„…man war ja auch noch jung.“: Bis 14. November das Buch bestellen, gleichzeitig das Projekt unterstützen und tolle Prämien abfassen: www.jena-crowd.de/kassablanca! Weitere Informationen zum Buch gibt es auch direkt beim Verlag unter www.voland-quist.de!