Dr. Enrico Paust, Kustos der Ur- und Frühgeschichtlichen Sammlung der Universität Jena und Koordinator des Forschungsprojektes zum Collegium Jenense, führt durch die aktuelle Sonderausstellung „Akademisches Leben in der Frühen Neuzeit im Collegium Jenense“. Er berichtet über die Ergebnisse des interdisziplinären Forschungsprojektes, das seit 2018 anhand von Bausubstanz, Grabungsfunden und schriftlichen Quellen die Lebensbedingungen an der frühneuzeitlichen, protestantischen Universität Jena rekonstruiert.
Die wechselvolle Entwicklung von über 450 Jahren Universitätsgeschichte zeigt eindrucksvoll der Gebäudekomplex der Kollegiengasse 10. Die Kollegienkirche als Herzstück des ehemaligen Dominikanerklosters war Fest- und Bestattungsplatz der Universität und wurde im März 1945 bei der Bombardierung der Jenaer Innenstadt zerstört. Bei anschließenden Ausgrabungen wurden Überreste des studentischen Lebens sowie Bestattungen der Professoren mit Familienangehörigen und adliger Studenten aus der Frühzeit der Universität geborgen.
Foto: Uwe Germar
Seit 2018 erfolgt die interdisziplinäre Aufarbeitung aller Grabungsfunde sowie der erhaltenen schriftlichen Überlieferung und des erhaltenen Gebäudekomplexes. Die Ausstellung stellt ausgewählte Funde und Forschungen vor und rekonstruiert und präsentiert die Lebensbedingungen an einer frühneuzeitlichen, protestantischen Universität und das städtische Leben im 16. und 17. Jahrhundert.
Universitätsgeschichte mit Schaufel und Spaten – Die Ausgrabungen im Collegium Jenense: Ausstellungsführung mit Dr. Enrico Paust am 10. Oktober 2024 um 17 Uhr im Stadtmuseum Jena, Markt 7. Weitere Informationen sind zu finden unter www.stadtmuseum-jena.de!
Text: PM Stadtmuseum Jena
